Die 10 schönsten Schlösser und Burgen Deutschlands vorzustellen, ist in vielerlei Hinsicht ein schwieriges Unterfangen. Einerseits liegt Schönheit immer im Auge des Betrachters, andererseits gibt es in Deutschland nach neuesten Schätzungen rund 25.000 Burgen. Dennoch ist es letztendlich gelungen, 10 besonders beeindruckende Schloss- und Burganlagen auszuwählen:

1. Die Wartburg in Thüringen

Den Anfang macht ein besonders geschichtsträchtiger Ort Deutschlands: die Wartburg im Thüringer Wald. Ihre Lage auf einem zerklüfteten Felsen und ihr mittelalterliches Erscheinungsbild macht sie für viele Besucher zur perfekten Ritterburg. Hier verweilten bereits Johann Wolfgang von Goethe und Martin Luther. Letzterer nutzte die Ruhe des Ortes, um dort das Neue Testament in wenigen Wochen ins Deutsche zu übersetzen. Auch Elisabeth von Thüringen, die später heilig gesprochen wurde, verbrachte einige ihrer Lebenstage im Hochmittelalter auf der Burg. Heute werden mehr als 9.000 Kunstschätze in der Wartburg ausgestellt. Neben Kunst- und Geschichtsinteressierten kommen aber auch Kinder in der Wartburg auf ihre Kosten. Im Frühling und Sommer dürfen die Kleinsten mit Eseln auf die Burg reiten.

2. Schloss Moyland bei Bedburg-Hau im Kreis Kleve

In der nordrhein-westfälischen Gemeinde Bedburg-Hau befindet sich seit fast 700 Jahren das Schloss Moyland. Umgeben von Wasser und einer traumhaften Gartenanlage, besticht es mit seiner Backsteinfassade, den Ecktürmen und seinem Bergfried. Einst als Lehen überlassen, hat es im Laufe der Jahrhunderte unzählige Besitzwechsel hinter sich. Damit waren auch viele bauliche Veränderungen verbunden. Aus einer Burg wurde ein Schloss und letztlich wieder eine Burg. Bekannte Persönlichkeiten wie Voltaire und der Preußenkönig Friedrich II. waren von der Burg ebenso begeistert, wie es heute noch die zahlreichen, jährlichen Besucher sind.

3. Schloss Muskau im Norden von Görlitz

Im Landkreis Görlitz befindet sich inmitten des wunderbaren Fürst-Pückler-Parks das Schloss Muskau. Die Parkanlage zählt weltweit zu den schönsten Landschaftsparks. Der Schriftsteller und Architekt Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau erfüllte sich damit – und dem inmitten des Parks befindlichen – Schlosses wohl einen Kindheitstraum. Ein Besuch des Schlosses, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, sollte zum Pflichtprogramm in der Lausitz zählen. Vom Park führt eine pompöse Rampe in das Neue Schloss, das im Neorenaissancestil errichtet wurde. Vom markanten Südwestturm genießen Besucher wohl den schönsten Ausblick in den Park.

4. Burg Hohenzollern – Stammsitz des preußischen Königshauses

Eine der wohl imposantesten Burganlagen Deutschlands befindet sich auf einem Berg in der Schwäbischen Alb. Es handelt sich um die Burg Hohenzollern, die bereits Stammsitz der preußischen Könige war. Von der anfänglich mittelalterlichen Burg entstand schließlich während des 30-jährigen Krieges eine bedeutende Festung, die bis zum 19. Jahrhundert immer mehr verfiel. Erst im Jahre 1850 wurde die Anlage in ihrer heutigen, pompösen Form errichtet. Neben dem Besuch der Prunkräume, der Ausstellungen und des jährlichen Weihnachtsmarktes ist schon alleine der Ausblick von der Burg eine Reise wert.

5. Schloss Schwerin – Museumsschloss und Landtagsgebäude

Ein wahres Märchenschloss befindet sich inmitten des Schwerin Sees. Es dauerte allerdings mehrere Jahrhunderte, bis sich die erst bescheidene kleine Burg in eine derartige Anlage verwandelte. Aufgrund des zerstörerischen 30-jährigen Krieges verfielen leider die großen Pläne, ein Renaissanceschloss zu gestalten. Auch der Ausbau zu einem Barockpalast war später kein Thema. Wiederum erst zur Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte schließlich die Errichtung der heutigen Architektur. In wohl keiner anderen Schlossanlage vereint sich Geschichte so mit Gegenwart wie am Schloss Schwerin. Heute tagt hier nämlich das Parlament von Mecklenburg-Vorpommern.

6. Schloss Neuschwanstein – Märchenschloss von König Ludwig II.

Natürlich darf das wohl – über die Landesgrenzen hinaus – bekannteste Schloss Deutschlands nicht unerwähnt bleiben. Schloss Neuschwanstein lockt schließlich nicht ohne Grund jährlich etwa 1,5 Millionen Besucher an. Dabei sollte das Schloss doch nur für eine einzige Person zugänglich sein. König Ludwig II., der als äußerst menschenscheu galt, ließ zu diesem Zweck das Schloss in einmaliger Lage errichten. Trohnend auf einem 200 Meter hohen Felsen, umgeben von einer imposanten Schlucht, versinnbildlicht es ein wahres Märchenschloss. Allerdings erlebte König Ludwig II. nicht einmal die Fertigstellung seines Palastes. Sein einstiger Rückzugsort lässt heute Menschenmassen durch die Schlossräume strömen und staunen. Selbst Walt Disney war in den 30er-Jahren von dem Schloss so begeistert, um es seither als das Logo des Imperiums zu verwenden.

7. Burg Eltz – eine der bekanntesten Burgen Deutschlands

Eine Ritterburg wie aus dem Bilderbuch befindet sich seit dem 12. Jahrhundert in der Eifel. Auf einem steilen Felsen inmitten von Wäldern und Bächen steht die Burg Eltz. Zahlreiche Türme, Erker, Fachwerke und insgesamt zehn Stockwerke begeistern jährlich viele Besucher. Beeindruckend sind auch die Ritter,- Schatz- und Rüstkammer und der historische Innenhof. Eine absolute Besonderheit dieser Anlage ist, dass sie sämtliche Kriege und Verwüstungen unbeschadet überstanden hat. Auch die Inneneinrichtung wie z.B. die Küche ist seit dem 15. Jahrhundert unverändert erhalten.

8. Marksburg –  einzige nie zerstörte Höhenburg am Mittelrhein

Ein weiteres gut erhaltenes Beispiel des mittelalterlichen Ritterlebens zeigt die Marksburg am Mittelrhein. Aufgrund ihrer Höhenlage ist das Kastell schon aus der Ferne zwischen Bingen und Koblenz erkennbar. Es grenzt nahezu an ein Wunder, dass auch diese Burg von den Verwüstungen der Vergangenheit nicht betroffen war. Von etwa 40 Burgen der Umgebung ist sie die einzige Anlage, die nicht zur Ruine wurde. Neben einem beeindruckenden Innenleben besticht die Burg auch mit ihrem wunderbaren Ausblick auf die Täler des Rhein.

9. Schloss Sanssouci  in Potsdam bei Berlin ist ein echter Tipp für Touristen

Schon der wohlklingende Name lässt vermuten, welcher Palast sich wohl vor den Toren Berlins befinden mag. Schloss Sanssouci zeigt einmal mehr, welche architektonische Leistung im 18. Jahrhundert möglich war. Im typischen Stil des Rokoko wurde ein Schloss errichtet, das sowohl in Innen- und Außengestaltung, als seiner wunderschönen Gärten kaum zu übertrumpfen ist. Besonders imposant sind der Marmorsaal und das Konzertzimmer. Die auffällige Kuppel enthält den Namen “Sans Souci”, das “ohne Sorge” bedeutet. Rund um das Schloss befindet sich die barocke Gartenanlage inklusive des Chinesischen Teehauses und eines pompösen Brunnens.

10. Schloss Lichtenstein – “Märchenschloss Württembergs”

In Baden Württemberg teilt sich das Schloss Lichtenstein zweifellos mit der Burg Hohenzollern die Favoritenrolle. Sie zählte im hohen Mittelalter zu den besten Wehranlagen des Landes. Dennoch verfiel das Schloss, das in beachtlicher Höhe über der Schwäbischen Alb trohnt, im Laufe der Zeit in sich. Im 19. Jahrhundert wurde sie im typisch mittelalterlichen Stil wiedererbaut. Besonders authentisch ist der Zugang zur Burg über die schlanke Holzbrücke. Das Schloss diente schon als Filmkulisse und wurde mehrfach – sogar in Südafrika – nachgebaut.